Während Zigaretten allgemein als sehr schädlich anerkannt sind, wird über die Shisha nur wenig gesprochen. Dabei ist sie inzwischen sehr beliebt, viele Jugendliche rauchen sie regelmäßig. Es entsteht der Eindruck, als sei das Rauchen einer Wasserpfeife weniger schädlich als Zigaretten. Doch was ist dran an diesem Mythos? Was ist für die Gesundheit problematischer, das Rauchen von Zigaretten oder Shisha? Oder ist beides gleich schlecht? Außerdem gehen wir noch auf die Alternative E-Shishas ein.
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Giftige Stoffe entstehen durch die Verbrennung des Tabaks
Die meisten für die schädlichen Auswirkungen des Rauchens verantwortlichen Schadstoffe entstehen durch die Verbrennung der Tabakblätter. Zudem gelangen Schadstoffe nicht nur aus dem Tabak selbst, sondern auch aus Zusatzstoffen in den Rauch. Das sind zum Beispiel verbrannter Zucker, Aromastoffe und weitere Zusatzstoffe, die sowohl in den meisten Geräten als auch im Tabak für Shishas enthalten sind.
Hinsichtlich der Giftigkeit des Rauches unterscheiden sich Zigarette und Shisha nicht wesentlich voneinander. Pro Zug werden bei der Shisha sogar mehr Schadstoffe eingeatmet, allerdings rauchen Zigarettenraucher über den Tag verteilt meistens mehr.
Stimmt es, dass das Wasser die Schadstoffe aus der Shisha herausfiltert?
Diese Aussage ist leider falsch. Das Wasser kühlt den Dampf lediglich, es hat keine filternde Wirkung. Bei Wasserpfeifen wird der Rauch heruntergekühlt, er kratzt dann weniger im Hals. Eine Reinigungswirkung kann aber wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. In diesem Punkt haben Zigaretten sogar einen kleinen Vorteil, da ein Teil der Schadstoffe im Filter hängen bleibt. Bei einer Shisha hingegen gibt es gar keinen Filter.
Herz-Spezialisten gehen sogar davon aus, dass der Rauch der Wasserpfeife das Risiko für Herzinfarkte um bis zu 70 % erhöht. Ähnliche Werte gelten auch für Zigaretten.
Wie viel Nikotin ist in einer Shisha enthalten?
Während einer normalen Session in einer Shishabar gelangt in den Körper in etwa so viel Nikotin wie durch das Rauchen von zehn Zigaretten. Natürlich gibt es auch nikotinfreien Tabak für Wasserpfeifen. Dieser ist allerdings nicht weniger schädlich, da das Problematische am Tabak nicht das Nikotin selbst ist, sondern die Verbrennungsstoffe. Nikotin hat aber immerhin eine süchtig machende Wirkung und diese ist dementsprechend auch beim Rauchen von Wasserpfeifen gegeben.
Fakt ist: Das Rauchen von Wasserpfeifen kann genauso abhängig machen wie das Rauchen von Zigaretten. Aufgrund des eher rituellen Charakters ist es etwas unwahrscheinlicher, dass Personen vom Tabak durch Shishas abhängig werden. Das hängt aber von der Häufigkeit der Nutzung ab. Wer regelmäßig Wasserpfeife raucht, kann genauso abhängig werden wie ein Zigarettenraucher.
Stimmt es, dass Shishatabak keinen Teer enthält?
Wenn Tabak verbrannt wird, entsteht Teer. Teer ist bei Shishatabak auf der Packung nicht deklariert, aber das bedeutet nicht, dass er nicht entsteht. Tatsächlich enthält auch Tabak aus Wasserpfeifen Teer, wenn er verbrannt wird.
Sind E-Shisha eine bessere Alternative?
Sowohl E-Shishas als auch E-Zigaretten gelten als weniger schädliche Alternative zu herkömmlichen Tabakprodukten. Es hat zwar immer wieder Medienberichte über Probleme mit Schadstoffen in E-Liquids in den USA gegeben, aber bei kontrollierten und sicheren Produkten liegt die Schadstoffbelastung doch deutlich niedriger. Nicht zuletzt ist das Thema noch nicht ausreichend erforscht. Bisher ist es aber nicht möglich gewesen, hohe Schadstoffwerte in E-Zigaretten nachzuweisen, wenn sie ordnungsgemäß benutzt wurden.
Aus diesem Grund kann man durchaus sagen, dass E-Shishas eine etwas weniger schädliche Alternative darstellen. Trotzdem enthalten auch die Liquids problematische Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Aromastoffe und teilweise auch Nikotin. Am besten ist es, gar nicht zu rauchen. Darin dürften sich wohl alle Forscher einig sein.