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Lilienthal L1 „Meteorite“: Eine himmlische Begegnung?

Lilienthal L1 „Meteorite“: Eine himmlische Begegnung?

Für mich als Bayer hört sich Berlin zuallererst nach Latte Macchiato-trinkende Ansammlung von Mittdreißigern an, die an dem nächsten großen Ding arbeiten. Mit einer Uhrenmarke bringe ich Berlin zugegebenermaßen eher nicht in Verbindung. Das will die junge Marke Lilienthal jetzt ändern. Ich habe mir die L1 von Lilienthal genauer angeschaut. Um ganz präzise zu sein die Limited Edition der L1 die den Zusatz „Meteorite“ trägt.


Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte
  2. Das Design
  3. Die Technik
  4. Das gefällt mir
  5. Das gefällt mir weniger

Lilienthal: Eine Marke die Berlin lebt

Obwohl man als Bayer, wie eingangs erwähnt, Berlin eine gewisse Grundskepsis entgegenbringt, versuche ich mich Lilienthal und der L1 möglichst unvoreingenommen zu nähern. Und siehe da, je genauer ich mich mit dem Berliner Start-Up beschäftigt habe, umso stärker ist das Haben-Wollen-Gefühl geworden. Doch bevor wir uns der Uhr zuwenden erst einmal ein kurzer Abriss zur Marke selber.

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Die Stadt Berlin prägt Lilienthal. Und das merkt man an jeder Ecke. Angefangen von der Url der Homepage die auf .berlin endet bis hin zu den blumigen Worten mit denen die Uhren beworben werden. So ist oft von „Berliner Lifestyle“ und dem „urbanen Puls der Zeit“ die Rede. Auch die Gründungsgeschichte ist von der Hauptstadt inspiriert. Nach Aussage der Gründer kam die Idee zu Lilienthal nach einer durchfeierten Nacht auf dem Tempelhofer Feld. Daher übrigens auch der Name der natürlich eine Hommage an den Flugpionier Otto Lilienthal ist.

Die Lilienthal L1 Edition „Meteorite“ in der großen und kleinen Version

Die beiden Größen der LIlienthal L1

Ausgezeichnetes Design und Made in Germany

Anstrengend werden stark marketing-getriebene Unternehmen aus meiner Sicht immer dann, wenn das Produkt nicht hält was die blumigen Worte versprechen. Doch das ist hier nicht der Fall. Das Design der Lilienthal-Uhren ist einzigartig, ausgewogen sowie zeitlos. Und mit dieser Meinung bin ich nicht alleine: Der International Design Award, der German Design Award und der iF Design Award zeugen davon, dass auch das Fachpublikum überzeugt ist. Ein weiterer großer Pluspunkt den Lilienthal bei mir gesammelt hat, ist dass die Uhren (größtenteils) „Made in Germany“ sind. Das Uhrwerk, Gehäuse, Zeiger und Schließe sind hiervon erwartungsgemäß ausgenommen, aber für mich dennoch ein deutlich überzeugenderes Gesamtpaket als Cluse oder Daniel Wellington-Uhren.

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Das Lilienthal Line-Up: Urbania bis Zeitgeist Automatik

Das Portfolio von Lilienthal besteht trotz der jungen Geschichte bereits aus drei Modell-Linien. Den Anfang hat dabei die Urbania gemacht (ab 169€). Schlicht, aufgeräumt aber trotzdem mit eigenständigem Erscheinungsbild. Die Nummer zwei im Bunde ist die L1 die preislich leicht über der Urbania positioniert ist und die Gegenstand der folgenden Betrachtung ist. Und ganz neu die Zeitgeist Automatik die vom Design eine Mischung aus der Urbania und der L1 ist und anders als die beiden erwähnten Modelle ein Automatikwerk beinhaltet. Die Zeitgeist beginnt bei 499€ und ist ein wirklich gelungener Zeitmesser, der es sicher auch verdient hätte einen eigenen Artikel zu bekommen.

Die Lilienthal L1 Edition „Meteorite“ in der großen und kleinen Version

Die L1 Edition Meteorite in der Frontalansicht

L1 von Lilienthal Edition „Meteorite“

Doch an dieser Stelle geht es um die L1 und zwar nicht um irgendein Modell sondern die Edition „Meteorite“. Wie es der Zusatz vermuten lässt, hat diese Sonderedition etwas himmlisches an sich. Und zwar das Sekundenauge das aus einem Stück Meteorit geformt worden ist. Genauso begrenzt wie das Material ist auch die Uhr: Von der Sonderedition der L1 sind nur 999 Stück verfügbar. Wer ein Exemplar sein eigen nennen möchte, sollte sich also besser beeilen. Mit 349€ ist die Uhr für ein Quarzwerk nicht ganz günstig. Da stellt sich natürlich die Frage: Lohnt sich der Kauf? Ich habe mir die Edition „Meteorite“ ganz genau angeschaut.

Das Design: Lilienthal L1 Edition „Meteorite“

Beginnen wir zunächst mit dem äußeren Erscheinungsbild. Die Uhr ist auf den ersten Blick als typische Lilienthal zu erkennen. Diese zentralen Gestaltungselemente sind beispielsweise der Schriftzug, der die Typografie der Berliner Straßenschilder aufgreift oder die versenkte Krone die der Form der Weltzeituhr nachempfunden ist. Beides gelungene Gimmicks die auch der L1 gut zu Gesicht stehen.

Die versenkte Chrone in Form der Weltzeituhr ist ein typisches Lilienthal-Erkennungsmerkmal

Ein typisches iIlienthal Element die versenkbare Krone

Das größte optische Unterscheidungsmerkmal der Edition „Meteorite“ zur normalen L1 ist die Farbgebung. Beginnen wir zunächst mit dem Gehäuse. Dieses ist aus Edelstahl mit mattem Finish was die Aufmerksamkeit auf das Zifferblatt lenkt. Auch hier Lilienthal-typisch der etwas dickere Rand mit der versenkten Krone. Das Zifferblatt selber changiert in der Farbgebung zwischen braun und grau und offenbart beim genauen Hinsehen eine interessante Struktur die an den Meteoriten angelehnt ist, aus dem das Sekundenauge geformt wurde.

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Und damit wären wir auch schon beim eigentlichen Highlight der Uhr angelangt: dem Sekundenauge das wie erwähnt aus einem Meteoriten besteht, der vor circa 800.000 Jahren in Nord-Schweden gelandet ist und den klangvollen Namen „Muonionalusta“ trägt. Uhren und das Weltall haben ja seit jeher eine magische Verbindung. Beste Beispiele sind die Schweizer Raketenuhren von Werenbach und natürlich die Omega Speedmaster.

Und auch hier kann mich die Verbindung mit dem Weltall wieder voll überzeugen. Das Gefühl ein Stück Materie an der Hand zu tragen, das in atemberaubender Geschwindigkeit in unsere Atmosphäre eingetreten ist, übt schlicht und ergreifend eine Faszination aus. Und diese Faszination ist auch optisch ansprechend: Denn beim Eintritt in die Atmosphäre bildet sich ein Oberflächenmuster, welches in der Fachsprache als Widmanstätten-Struktur bezeichnet wird und jeder L1 Edition „Meteorite“ einen Hauch Individualität verleiht.

Das Sekundenauge mit der einzigartigen Struktur des Meteoriten ist das Highlight der L1

Struktur des Zifferblatts der LE1 Editon Meteorite

Die Indizes sind ebenfalls Lilienthal-typisch: Die Minuten sind am äußeren Rand angeordnet und die Stunden in einem innenliegenden Kreis, der an der 12-Uhr-Position vom Logo durchbrochen wird und an der 6-Uhr-Marke durch den Totalisator mit der Sekundenanzeige. Die großen Zeiger sind grau gehalten und damit eher unauffällig. Der Sekundenzeiger hebt sich durch eine sanfte Blaufärbung hingegen deutlich vom Zifferblatt ab und lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters somit gekonnt auf das Sekundenauge, das Highlight dieser ganz besonderen L1. Das Armband ist aus dunkelgrauem Leder und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein.

Zum Abschluß der Rubrik Design die Maße der Uhr: Die Edition „Meteorite“ ist in zwei Größen erhätlich, einmal mit 42,5mm Durchmesser was primär auf die Zielgruppe Männer ausgerichtet sein dürfte und einmal als „small“ Variante mit 37,5mm. Mit einer Höhe von nur 8mm ist die Uhr angenehm flach was hervorragend zum unaufgeregten und eleganten Design passt.

Die Technik: kurz und knapp

Da es sich bei der L1 um eine Quarzuhr handelt, gibt es an dieser Stelle nicht allzu viel zu sagen.

Das Uhrwerk ist von Ronda, es handelt sich um ein Kaliber 1064. Was Quarzwerke angeht ist das sicherlich als hochwertig einzustufen, aber am Ende vom Tag handelt es sich eben doch um ein Quarzuhrwerk, das dem Uhrenfan rein technisch keine Freudentränen in die Augen treibt. Der Grund warum ich die L1 hier so ausführlich vorstelle liegt daher auch im Design und der Weltraum-Verbindung begründet. Aber wie zu Beginn des Artikels erwähnt hat Lilienthal mit der Zeitgeist ja neuerdings auch eine Automatikuhr im Programm.

8,5 von 5 möglichen Sternen

Das gefällt mir an der L1

Auf der Plus-Seite steht bei mir bei der L1 Edition „Meteorite“ ganz klar das Design. Die Uhren sind einfach gut gelungen. Deutlich aufregender als beispielsweise eine Daniel Wellington aber trotzdem elegant und zeitlos, so dass das Design auch noch in 10 Jahren gefällt. Die Krone, die Anordnung der Minuten und Stunden – all das sind kleine Details die wirklich zu überzeugen wissen.

Was die Edition „Meteorite“ auszeichnet ist natürlich die Farbgebung und das Sekundenauge. Und auch das ist einfach gut gemacht. Das Zifferblatt, Gehäuse und das Armband harmonieren hervorragend und drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund. Somit hat der Star dieser Uhr, das Sekundenauge, ausreichend Raum um die Blicke auf sich zu ziehen. Der letzte Punkte den ich hervorheben möchte ist die Verbindung zum Weltraum durch den Meteoriten. Eine gelungene Idee die exzellent umgesetzt wurde.

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Das gefällt mir weniger

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Den Kritikpunkt Quarzuhrwerk den man an dieser Stelle erwarten könnte lasse ich hier bewusst außen vor, denn das ist in ungefähr so als würde man einem Benziner vorwerfen kein Elektroauto zu sein.

Ein Punkt über den man diskutieren kann ist aus meiner Sicht aber der Preis: 349€ für eine Quarzuhr sind einfach eine Menge Geld. Ja, diese Uhr ist wirklich wunderschön anzuschauen. Und ja, es handelt sich um eine Limited Edition mit Bestandteilen eines Meteoriten, aber aus meiner Sicht wäre ein Preispunkt mit einer 2 an erster Stelle passender gewesen. Was aber nicht bedeuten soll, dass dies für alle Lilienthal-Modelle gilt. Die Zeitgeist Automatik für 499€ beispielsweise finde ich ein sehr rundes Paket. Und Limited Editions haben nun mal ihren Preis.

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