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Top 3: Die besten Kickstarter-Uhren

Top 3: Die besten Kickstarter-Uhren

Würde man sich einen Vormittag in ein Café im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg setzen, könnte man vermutlich zu dem Eindruck gelangen, dass jeder Einwohner Berlins mindestens ein erfolgreiches Multi-Millionen-Dollar Start-Up gegründet hat. Tatsächlich ist es durch die Vernetzung und dem Entstehen neuer Geschäftsfelder deutlich einfacher geworden, ein eigenes Unternehmen zu gründen. 

Kapital scheint an jeder Ecke bereitzustehen, entweder durch Investoren oder sogenannte Crowdfunding Plattformen wie Kickstarter. Dieser Trend hat auch an der Uhrenbranche keinen Halt gemacht und in den letzten 2-3 Jahren sind zahlreiche Uhrenprojekte über Crowdfunding-Plattformen Kickstarter & Co finanziert worden. 

Uhren auf Kickstarter: Hype oder Innovationstreiber?


Crowdfunding-Plattformen basieren darauf, dass eine möglichst große Anzahl von Unterstützern an ein Projekt glaubt und dieses finanziell unterstützt, noch bevor das Produkt in die Produktion gegangen ist. Oftmals sichern sich die Unterstützer mit der Bezuschussung das betreffende Produkt für einen günstigeren Preis um so für den Vertrauensvorschuss belohnt zu werden. Neben Technik-Gadgets sind auf Kickstarter insbesondere Uhrenprojekte besonders beliebt.

Doch was taugen die Uhren die über Kickstarter finanziert werden? Sind diese Uhrenmarken eine echte Bereicherung für den Markt und schaffen es vielleicht sogar arrivierte Rivalen unter Druck zu setzen oder sind Kickstarter-Projekte mittlerweile zu bloßen Marketingkampagnen verkommen mit der man sich Finanzierung und Käuferschaft in einem sichert? In diesem Beitrag stellen wir drei Kickstarter-Uhrenprojekte vor, die frischen Wind in den Uhrenmarkt gebracht und zu Recht eine breite Maße an Unterstützern gefunden haben. Insbesondere unter jüngeren Uhrenfans die durch Personen wie Marc Gebauer vom „Virus“ infiziert worden sind.

Top 1 Kickstarter Uhren: Werenbach

Uhren und der Weltraum haben eine magische Verbindung. Nicht umsonst ist die Omega Speedmaster, sowohl die erste Uhr im Weltraum als auch auf dem Mond, eines der legendärsten Uhrenmodelle aller Zeiten und neben der Rolex Daytona wohl das Modell mit der größten Fangemeinde weltweit. Genau diese Verbindung zwischen Uhren und Weltall greift Werenbach auf. Die Uhren sind aus dem Material einer Soyuz-Rakete gefertigt, die 2016  in Kasachstan gestartet ist.

Die fünf verschiedenen Modelle die zur Verfügung stehen, werden aus unterschiedlichen Teilen der Rakete gefertigt, was sich in der Farbgebung der Uhr widerspiegelt. Das Modell 5 beispielsweise stammt aus der Außenverkleidung eines Raketenmotors und hat ein orangenes Ziffernblatt, das Ziffernblatt des Modell 3 wiederum ist aus der Außenseite des Raketenboosters und somit grau. Besonders gut gefällt mir, dass die verwendeten Materialien original belassen wurden, dies bedeutet auf dem Ziffernblatt sind kleine Kratzer zu sehen, so dass sich der Träger dem All noch Näher fühlt.

Werenbach-Gründer Patrick Hohmann, mit den Überbleibseln der Soyuz MS-06, dem Ausgangsmaterial für künftige Werenbach-Uhren

Patrick Hohmann, Gründer von Werenbach mit einer Sojuz-Rakete

Neben der Earth-Kollektion welche über Kickstarter gelauncht wurde, bietet Werenbach auch eine Atelier-Kollektion an, die allerdings dem Luxussegment zuzuordnen ist. Exemplarisch für die Earth-Kollektion wird an dieser Stelle das Modell 1 vorgestellt, welches aus der Innenseite des Raketenbossters hergestellt ist. Das Ziffernblatt wurde schwarz eingefärbt, was das Modell 1 für mich, neben dem teureren Modell 5, zur schönsten Uhr der Kickstarter-Serie macht. Das Ziffernblatt ist klar strukturiert und verfügt über kleine Ziffern bei den 5-Minuten-Markierungen. Dies Materialherkunft ist mit einem kleinem Schriftzug auf der unteren Hälfte des Ziffernblatts ersichtlich gemacht. Die Uhr verfügt über eine Datumsanzeige und ist mit 40mm als mittelgroß einzustufen bei einer Höhe von 14mm.

Model 05 der Earth-Kollektion – ein Stück Weltraum am Handgelenk

Der Käufer kann zwischen einem Kalbslederarmband und einem Textilarmband wählen, wobei ich die Struktur des Textilarmband in Verbindung mit dem schwarzen Ziffernblatt als die gelungenere Kombination empfinde. Im Inneren der Uhr tickt ein Automatikuhrwerk welches baugleich mit dem ETA 2824 Werk ist. Dieses Uhrwerk ist eines der meistverbreitesten Automatikwerke der Welt und befindet sich beispielsweise in abgewandelter Form in der Breitling Superocean.

Das Design der Werenbach-Uhren und die Verbindung zum Weltraum gefallen mit persönlich sehr gut, einziger Punkt bei dem ich ein wenig skeptisch bin, ist Höhe von 14mm, was bei dem Durchmesser doch recht viel ist. Da ich die Uhr aber noch nie am Handgelenk hatte, möchte ich von einem Urteil diesbezüglich Abstand nehmen. Den wirklich beurteilen wie eine Uhr wirkt, kann man bekanntlich nur am Handgelenk.

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Aufgrund der Materialien und des Uhrwerks ist der Preis, der nach aktuellem Stand bei knapp über 1.000€ liegt, sehr angemessen. Ein Kompliment an die Gründer für die großartige Idee, Raketenmaterialien zu verwenden. Ein Einfall den sicherlich auch das Entwicklerteam bei Omega gerne gehabt hätte.

Top 2 Kickstarter Uhren: Sternglas

Eine weiteres Uhrenprojekt auf Kickstarter welches an dieser Stelle eine lobende Erwähnung finden soll, sind die Sternglas Zeitmesser* . Mit knapp über 16.000€ hat diese Kampagne zwar nicht einmal  ansatzweise das Level des Werenbach-Projekts (768.039 CHF) erreicht, aber das Ergebnis halte ich für nicht weniger bemerkenswert. Die Uhrenmarke aus Hamburg hat für unter 200€ einen Zeitmesser auf den Markt gebracht, der elegantes Bauhaus-Design mit gehobener Qualität vereint.
Die Marke Daniel Wellington* hat zweifelsohne eine bedeutende Rolle in den letzten 10 Jahren der Uhrenindustrie inne, kann sie doch mit Fug und Recht behaupten klassische Bauhaus-Uhren wieder salonfähig gemacht und mit den wechselbaren Bändern einen andauernden Trend ausgelöst zu haben. Doch Kritiker können zu Recht anmerken, dass die verwendeten Materialien, insbesondere was Uhrglas und Uhrwerk betrifft, qualitativ nicht dem gehobenen Standard entsprechen.

Bauhaus-Design in seiner schönsten Form: Die Uhren von Sternglas

Genau dieses Manko möchte Sternglas eliminieren – und das zu einem Preispunkt der nur geringfügig über der Konkurrenz liegt. Statt Mineralglas ist in den Sternglas Uhren Saphirglas verbaut und das Quarzuhrwerk ist von Ronda. Das Kaliber 714 welches in den Sternglas-Uhren* verbaut ist, zeichnet sich durch eine besonders hohe Batterielaufzeit von 5 Jahren aus. Die Uhren sind dem Bauhaus-Grundgedanken, auf alles Überflüssige zu verzichten und gestalterische Ordnung anzustreben, entsprechend designt. Die Indizes bestehen aus Strichen an den 5-Minuten-Markierungen, die durch Punkte miteinander verbunden sind.  Das ebenfalls schlichte Logo ist unter der 12-Uhr-Marke zu finden und bei der 3-Uhr-Markierung befindet sich die Datumsanzeige.

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Mit einem Durchmesser von 38mm hat die Sternglas-Uhr* die Dimension einer klassischen Dresswatch und auch die Höhe von 8mm unterstreicht das elegante Erscheinungsbild. Einziger optischer Farbtupfer auf dem weißen Ziffernblatt sind die dunkelblauen Zeiger. Seit Neuestem gibt es auch eine schwarze Edition die dann, wie der Name vermuten lässt, über ein schwarzes Ziffernblatt und weiße Zeiger verfügt. Die Uhren sind mit einem mittelbraunen sowie einem schwarzen Lederarmband oder einem Milanaise-Uhrenarmband verfügbar.

Sternglas hat mit diesem Zeitmesser was das Design angeht die Welt zugegebenermaßen nicht neu erfunden, aber gegenüber den Uhren von Daniel Wellington ist eine klare Qualitätssteigerung erkennbar und das nur zu einem geringfügig höheren Preis. Design ist bekanntlich stets Geschmackssache aber auch hier würde ich als Kampfrichter den Sternglas-Uhren den Sieg zusprechen, da der Bauhaus Grundgedanke stimmiger umgesetzt ist.

Top 3 Kickstarter Uhren: Horage

Anschließend an die Werenbach-Uhren die den Weltraum ans Handgelenk bringen, sowie den schmucken Dresswatches von Sternglas, widmen wir uns im letzter Teil der besten Kickstarter-Uhren der Marke Horage zu, die durch ein selbst entwickeltes Uhrwerk technisch ein echtes Ausrufezeichen setzen. Dies ist bereits die dritte Kickstarter-Kampagne des Teams hinter Horage und über 350.000 CHF über alle drei Projekte hinweg zeugen davon, dass der Ansatz den Horage verfolgt großen Anklang findet.

Ohne das Design schmälern zu wollen, befindet sich der wahre Hingucker im Uhrengehäuse.  Wie eingangs erwähnt wurde das Automatik-Uhrwerk komplett selbst entwickelt. Es ist also keine Modifikation eines bestehenden Uhrwerks, welches dann als Manufakturwerk gelabelt wird, wie dies in manchen Uhren der Luxusklasse der Fall ist. Die komplette Eigenentwicklung eines Uhrwerks gilt als Königsdisziplin und dies mit einem vergleichsweise kleinem Team und sehr begrenzten Ressourcen zu realisieren, hat viele Skeptiker des Projekts Lügen gestraft. Das Team hinter Horage, welches das K1 Uhrwerk entwickelt hat, setzt sich aus Experten mit langjähriger Erfahrung in der Uhrenbranche zusammen, darunter befanden sich zum Beispiel auch die beiden Uhrenmarken Armin Strom sowie Muehle Glashuette.

Herzstück der Horage-Uhren: Das selbst entwickelte K1 Uhrwerk

https://www.instagram.com/p/BRYWFx0AS2Q/?taken-by=horageswiss

Hat Horage mit den beiden ersten Kickstarter-Kampagnen was das Design angeht durch das Wegfallen des Ziffernblatts für Aufmerksamkeit gesorgt, so ist die aktuelle „Multiply“-Kollektion deutlich klassischer und trifft damit auch mehr meinen persönlichen Geschmack. Mit 41mm Durchmesser und einer Höhe von 11,3mm ist die Uhr sehr gut tragbar und zudem hoch modular aufgebaut. Der Käufer kann zwischen vier verschiedenen Zifferblättern und drei Armbändern wählen sowie die gewünschte Komplikation, die das Uhrwerk beinhalten soll, selbst bestimmen. Somit entstehen 48 verschiedene Modellvarianten aus denen gewählt werden kann.

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Die Designsprache insgesamt ist sehr modern gehalten, ohne jedoch verspielt zu wirken. Die vier Zifferblätter unterscheiden sich optisch deutlich, so dass man hier wirklich von verschiedenen Uhren sprechen kann. Preislich spielt die Uhr mit einem Einstiegspreis von circa 1.300 CHF natürlich nicht in einer Liga mit den Uhren von Sternglas, aber das ist bei dieser Verarbeitungsqualität und dem technisch extrem komplexen Uhrwerk auch nicht anders zu erwarten.

Was das Preis-Leistungsverhältnis angeht, ist diese Uhr ihr Geld aber mehr als Wert. Die Behauptung, die Horage selber aufstellt, dass man für diesen Preis keine vergleichbare Uhr mit einem selbst entwickelten Schweizer Automatikuhrwerk finden kann, teile ich ungeprüft. Beachtenswert finde ich vor allem den technologischen Quantensprung den Horage hier geschafft hat. Damit hat die Schweizer Firma gezeigt, dass man, wenn die Ambitionen nur groß genug sind, Dinge erreichen kann die eine ganze Industrie, wenn man die verfügbaren Ressourcen in Betracht zieht, für unmöglich gehalten hat.

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