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München? Frankfurt ist die Rolex Hauptstadt Deutschlands!

München? Frankfurt ist die Rolex Hauptstadt Deutschlands!

Denkt man an die Marke Rolex, hat die eine Hälfte der Bevölkerung, Schlagworte wie Luxusuhren, Schweizer Präzision und Tradition vor Augen. Den weniger Wohlgesonnen kommen sicherlich eher Begriffe wie Statussymbol, Angeber oder neureich in den Sinn. 

Und genauso wie es mit Luxusuhrenmarken ist, verhält es sich mit Städten. München beispielsweise wird im Rest Deutschlands sicherlich eher mit Schicki-Micki assoziiert, während die Brandenburger als deutlich bodenständiger gelten. Doch ist das tatsächlich so oder sehnt sich der Brandenburger vielleicht nicht sogar noch mehr nach einer Rolex, als man es den Münchnern fälschlicherweise unterstellt? 

Mittels der regionalen Google-Suchanfragen nach „Rolex“, für die 15 bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands, hat der Uhrenblog Samuel von Zeitgeist, das Rolex-Suchverhalten der Deutschen analysiert und kann hiermit die innoffizielle Rolex-Hauptstadt Deutschlands küren.

Wer mehr zur Erhebungsmethode erfahren möchte, kann dies hier nachlesen. Wie ausgezeichnet diese Vorgehensweise grundsätzlich funktioniert, kann hier anhand der regionalen Bezeichnung der Frikadelle nachvollzogen werden. Und ja, als Bayer schmerzt es mich innerlich zutiefst, diese Übersicht Frikadellen-Karte nennen zu müssen. 

Frankfurt ist die Rolex-Hauptstadt Deutschlands

Ja, sie haben richtig gelesen: Frankfurt ist die Rolex Hauptstadt von Deutschland, das heißt die Stadt mit dem höchsten Suchvolumen bei Google pro Kopf, nach dem Begriff „Rolex“. Anders als vermutet, belegen nicht etwa die üblichen Verdächtigen, wie München oder Hamburg die Spitzenplätze, sondern die größte Stadt Hessens. Im Durschnitt haben in den letzten 12 Monaten 13,1 Suchen/1.000 Einwohner monatlich nach „Rolex“ stattgefunden.

Dahinter folgt mit 12,8 Suchen/1.000 Einwohner Stuttgart und den dritten Podestplatz belegt Köln mit 11,1. Der Geheimfavorit München folgt dann erst auf Platz 4, mit 10,1 monatlichen Suchen/1.000 Einwohnern und ist damit die letzte Stadt die ein zweistelliges monatliches Suchvolumen aufweist.

Das zuvor erwähnte Hamburg liegt übrigens absolut im Mittelfeld mit 8,0 Suchen. Die Schlußlichter bilden dann Duisburg, Leipzig und Dresden, wobei letztere Stadt lediglich noch auf 3,4 Suchen/1.000 Einwohner kommt. Verglichen mit Frankfurt ist das knapp ein Viertel.

Doch woher kommt diese unglaubliche Rolex-Affinität in Frankfurt? Wenn man sich die Schlagzeilen der Banken in letzter Zeit anschaut, könnte man meinen, dass es angebracht ist die typische Rolex-Bänkeruhr durch ein etwas bescheideneres Modell auszutauschen – doch wenn man die Suchvolumina betrachtet, scheint dies ganz offensichtlich nicht der Fall zu sein.

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Dies legt natürlich die Vermutung nahe, dass eine gewisse Korrelation zwischen der Suche nach dem Begriff „Rolex“ und dem Bruttoinlandsprodukt per Kopf besteht. Und siehe da, dies ist tatsächlich der Fall: In Frankfurt mit einem BIP/Kopf von 91.099€ (Quelle Wikipedia, Jahr 2016), ist das Suchvolumen deutlich höher als in Leipzig, mit vergleichsweise geringen 35.123€.

Dieser Zusammenhang gilt übrigens über alle Städte, der Korrelationskoeffizient zwischen Suchen nach „Rolex“ und dem BIP/Kopf liegt auf Städteebene bei 0,76. Bei einem Maximalwert von 1, ist dies für diese Art von Daten schon recht eindeutig.

Die gleiche Untersuchung wie für Rolex, habe ich im Übrigen auch für die anderen beiden Luxusmarken „Breitling“ und „Omega“ durchgeführt, die bei dem Uhrenportal Chrono24 die Plätze 2 und 3 der Markenpopularität belegen.

Der Abstand zu Rolex ist wie erwartet recht deutlich. Liegt Rolex im Bundesdurchschnitt bei 5,4 Suchen/1.000 Einwohner, so kommt Breitling lediglich auf einen Wert von 1,1 und Omega belegt mit 0,9 den dritten Platz der drei Marken. Dabei hat Breitling in allen Städten die Nase vor Omega oder teilt sich den zweiten Platz, mit Ausnahme von Dresden, wo augenscheinlich überproportional viele Omega-Jünger zuhause sind.

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Der Korrelationskoeffizient von Breitling ist im Übrigen mit 0,78 nahezu auf dem exakt gleichen Level wie der von Rolex. Erstaunlich ist hier der Wert von Omega, der bei 0,89 liegt, hier gibt es also fast einen perfekten Zusammenhang zwischen Markensuchvolumen und dem BIP/Kopf.

So wie es den Big-Mac-Index gibt, um die Kaufkraft zu vergleichen, sollten sich Ökonomen also überlegen, die Omega-Korrelationskonstante ins Leben zu rufen, um das BIP/Kopf zu erheben.

Meine logische Erklärung für diese höhere Korrelation, von Omega im Vergleich zu Rolex ist, dass Omega sicher eine fortgeschrittenere Marke für Uhrenliebhaber ist, und eine bestehende Uhrensammlung in vielen Fällen erweitert. Dies setzt natürlich ein höheres verfügbares Vermögen voraus, als dies beim Kauf der ersten Uhr der Fall ist.

Hessen Spitzenreiter beim Rolex-Frikadellen-Suchverhältnis

Wenn Frankfurt die Stadt mit dem höchsten pro-Kopf-Suchvolumina nach „Rolex“ ist, so ist Hamburg als Bundesland in dieser Statistik führend, mit 8,3 Suchen/1.000 Einwohner monatlich. Dies ist natürlich insofern logisch, da Hamburg als Bundesland aufgrund der geringen Fläche, über vergleichsweise wenig strukturschwache, entlegene Regionen verfügt.

Getragen von Frankfurt, landet Hessen in dieser Wertung mit 6,6 auf dem zweiten Rang, gefolgt von Berlin mit 6,3. Sicherlich kommt Berlin, wie Hamburg auch, hier ebenfalls zugute, dass es sich um einen Stadtstaat handelt. Trotzdem erhält die romantische Vorstellung, vom ach so alternativen Berlin, mit dieser Statistik zumindest leichte Eintrübungen. Vielleicht ist es aber auch nur ein weiterer Beleg dafür, dass die Stuttgarter endgültig die Kontrolle über Kreuzberg und bald auch ganz Berlin übernommen haben.

Brandenburg, Thüringen und Sachsen bilden in dieser Betrachtung der Rolex-Google-Suchen auf Bundeslandebene das Schlusslicht, wobei Sachsen mit einem Wert von 2,4 lediglich knapp 30% des pro Kopf Suchvolumina von Hamburg aufweist. Für die Statistik-Interessierten sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Korrelationskoeffizient auf Länderebene zwischen den Rolex-Suchen und dem BIP/Kopf mit 0,88 sogar noch höher ist als derjenige auf Städteebene.

Noch interessanter wird diese Statistik (nicht unbedingt sinnvoller) im Übrigen, wenn man sie um die Suchvolumina nach Frikadellen anreichert.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass es bei der Bezeichnung von Fleischbällchen natürlich erhebliche regionale Unterschiede gibt. Dieser Tatsache wurde selbstverständlich Rechnung getragen und für die folgende Erhebung wurde ein Panel von insgesamt 9 Suchbegriffen erhoben, von Frikadelle über Fleischpflanzerl bis hin zu Grilletta. Wer sich für die regionalen Unterschiede im Detail interessiert, dem sei diese Statistik hier am Seitenende ans Herz gelegt.

Zuallererst lässt sich sagen, dass die Deutschen deutlich häufiger nach Rolex googeln, als nach Frikadellen, beziehungsweise der jeweiligen regionalen Bezeichnung.

In Summe kommen die Hamburger lediglich auf 1,7 Suchen pro 1.000 Einwohner pro Monat, wobei hier der Begriff Frikadelle, tatsächlich führend ist. Damit suchen Hamburger beispielsweise 4,9 Mal so häufig nach Rolex, als nach Fleischbällchen. Doch damit sind sie noch lange nicht Spitzenreiter dieser, wissenschaftlich sicher fragwürdigen, Erhebung: Hessen haben hier ein Verhältnis von 6 Rolex-Suchen zu einer Frikadellen-Suche. Absolut gesehen, befinden sich die Hessen aber mit 1,1 Suchen/1.000 Einwohnern eher im Mittelfeld.

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Schenkt man der Statistik glauben, sind die Hamburger die größten Frikadellen-Fans, während Thüringer mit 0,5 ein vergleichsweise geringes Interesse an Fleischbällchen aufweisen.

An dieser Stelle wieder ein Schmankerl (so sagen Bayern zu einem besonders leckeren Fleischpflanzerl) für Statistikfans: Die Varianz der Frikadellen-Suchvolumina, ist mit 0,11 deutlich geringer, als die der Rolex-Suchvolumina nach Bundesländern, die bei 2,81 liegt.

Was lernen wir nun aus dieser Statistik? Dass die Deutschen sich deutlich mehr für Rolex interessieren als für Frikadellen? Dass die Hessen besonders materialistisch sind?

Vielleicht kann man dies aber auch umgekehrt interpretieren und zugunsten der Thüringer auslegen, die das absolut gesehen geringste pro Kopf/Suchvolumen nach Frikadellen haben und damit augenscheinlich am wenigsten nach Rezepten suchen, da sie über das beste Erinnerungsvermögen verfügen.

Damit küren wir an dieser Stelle Thüringen zum Gedächtnis-Champion und die Hessen zum Sieger der Kategorie höchstes Rolex-Frikadellen-Suchverhältnis. Eine Auszeichnung, die mit dem heutigen Tage sicherlich, selbstverständlich in gerahmter Form, Einzug in tausende hessische Kinderzimmer halten wird…

Frikadellen-Karte Deutschland: Frikadelle vs Bulette

Warum sollte man beim Rolex-Frikadellen-Suchvolumenverhältnis aufhören, wenn man auf gleiche Art und Weise noch zahlreiche weitere Menschheits-verändernde Statistiken erheben kann? Gleiches dachte sich der Autor dieser Zeilen auch und ging den regionalen Besonderheiten der Bezeichnung des gebratenen Kloß aus Hackfleisch, zumeist Frikadelle genannt, auf den Grund.

Untersucht wurden dabei die Suchvolumen auf Bundeslandebene nach den Begriffen „Bratklops“, „Bulette“, „Faschiertes Laibchen“, „Fleischklops“, „Fleischklößchen“, „Fleischküchle“, „Fleischpflanzerl“, „Frikadelle“ und „Grilletta“. Der Spitzenreiter in der Bundesrepublik ist hier mit durchschnittlich 49.500 Suchen/Monat eindeutig Frikadelle, vor dem etwas überraschenden zweitplatzierten Fleischpflanzerl (14.800) und der Bulette auf Platz 3, mit 12.100 Suchen monatlich.

Das Schlußlicht bildet ganz klar das faschierte Laibchen, mit 480 Suchen/Monat, was sicherlich hauptsächlich in Österreich beheimatet ist. Zumindest in Bayern kann das faschierte Laibchen aber den Bratklops und den Fleischklops auf die hinteren Ränge verweisen.

Betrachtet man die untenstehende Landkarte im Detail, so erkennt man hauptsächlich einen Zweikampf zwischen der Frikadelle und der Bulette. Wobei die Frikadelle mit 11 Nummer-1-Plätzen ganz klar der Dominator ist, gegenüber der Bulette mit 5 Nummer-1-Positionen (davon zwei geteilten).

Diese Frikadellen-Buletten-Phalanx kann im Übrigen nur von zwei Begriffen durchbrochen werden; und zwar vom Fleischpflanzerl in Bayern und vom Fleischküchle in Baden-Württemberg.

Das ist vor dem Hintergrund interessant, dass Fleischpflanzerl zwar absolut gesehen das zweithöchste Suchvolumen hat aber nur auf 10 Top3-Nennungen kommt, im Vergleich zu 15 Top3-Platzierungen der Bulette, die sie absolut gesehen eigentlich hinter sich lässt. Als Trost kann den Bayern an dieser Stelle jedoch gesagt sein, dass es die Bulette innerhalb von Bayern noch nicht einmal auf das virtuelle Podest geschafft hat.


Quelle Karte basierend auf: Portal der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (DeStatis); David Liuzzo. / CC BY-SA 2.0 DE; Quelle Frikadelle basierend auf: Meatball PNG High-Quality Image / CC BY-NC 4.0

Die Bayern sind jedoch nicht Spitzenreiter, was den Anteil des führenden Begriffs an den Gesamtsuchen ausmacht, hier kommt das Fleischpflanzerl lediglich auf einen Wert von 57,2% innerhalb von Bayern.

Viel dominanter tritt da die Frikadelle auf, die in Nordrhein-Westfalen und dem Saarland jeweils 83,8% aller Hackbällchen-Suchen auf sich vereint.

Auf den hinteren Rängen, was Top3-Platzierungen angeht, kommt es dann mit dem Begriff Grilletta zu einer absoluten Überraschung, der zumindest regionale Favoriten wie den Bratklops, den Fleischklops, das Fleischklößchen und sogar das Fleischküchle hinter sich lässt. So schafft es der Fanliebling in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt unter die Top3.

Wäre das Hackfleischkloß-Suchverhalten die Fußball Bundesliga, so wäre die Frikadelle sicherlich der FC Bayern München, die Bulette Borussia Dortmund und die Grilletta definitiv der SC Freiburg.

Für Detailverliebte: Erklärung zur Erhebung der regionalen Suchvolumina

Für alle Statistikfans, die interessiert wie diese Daten erhoben wurden, im Folgenden eine Detailbeschreibung. Die Suchvolumina wurden mit dem Google Keyword Planner erhoben. Ein Tool, welches Google Werbetreibenden zur Verfügung stellt, um die Suchanfragen nach bestimmten Begriffen zu erheben.

Die Werte bilden dabei den monatlichen Durchschnitt, der über den Zeitraum der letzten 12 Monate, also Februar 2019 bis einschließlich Januar 2020, erhoben wurde. Bei den Eingrenzungen nach Stadt bzw. Bundesland, wurden die gleichen geografischen Eingrenzungen innerhalb des Google Keyword Planners vorgenommen. Weist dieser zum Beispiel für „Rolex“ ein Suchvolumen von 450.000 für Gesamtdeutschland aus, so beträgt der Wert für Bayern lediglich 74.000.

Die Einwohnerzahl der Städte, Bundesländer und des BIP/Kopf, basiert auf Werten von Wikipedia. Die Einwohnerzahlen für die Bundesländer, sind auf dem Stand von 2015, die der Städte aus 2018, die des BIP/Kopf nach Städten aus 2016 und die des BIP/Kopf auf Bundeslandebene ebenfalls aus 2018.

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