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Wertbeständige Uhren: Ein gutes Investment?

Wertbeständige Uhren: Ein gutes Investment?

Wenn man beginnt sich mit dem Thema Uhren als Wertanalage zu beschäftigen, begegnet man mit Sicherheit innerhalb der ersten fünf Minuten, dem Beispiel der Rolex Daytona von Paul Newman, die 2017 für rund 15 Millionen Euro versteigert worden ist.

Verglichen mit dem Neupreis im Jahr 1972, ist der Wert dieses besonderen Exemplars, um den Faktor 15.000 gestiegen. Wenn man von solchen Fällen liest, ist natürlich schnell das eigene Jagdfieber geweckt und man möchte sich unmittelbar auf die Suche nach dem nächsten Coup begeben.

Doch wie immer sind solche Extrembeispiele natürlich nicht die Regel und ein wenig Hintergrundwissen ist durchaus gefragt, wenn man auf der Suche nach Uhren als Investment ist.

Daher versuche ich mit diesem Artikel einen groben Leitfaden zu geben, welche Uhren sich prinzipiell als Investmentpiece eignen. Dies stellt natürlich keine Kaufempfehlung dar, sondern basiert lediglich auf meiner persönlichen Einschätzung.

Wertbeständige Uhren als eigene Kategorie

Die Idee zu dem Artikel hatte ich beim Stöbern auf Horando.de, einem Händler mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht und über den ich auch schon einmal an anderer Stelle berichtet habe. Auf der Shopseite gibt es die spezielle Kategorie Uhreninvestments, ein Bereich der also nur besonders wertstabilen Uhren gewidmet ist, die sich für ein Investment eignen.

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Was beim ersten Blick auf diese Auswahl an Uhren auffällt, ist, dass die Marke Rolex hier relativ viel Platz einnimmt. Überhaupt sind nahezu ausschließlich Luxusmarken zu finden. Neben der bereits erwähnten Rolex-Dominanz bilden den Löwenanteil Exemplare von A. Lange & Söhne, Omega, Patek Philippe und Audemars Piguet. Hier zeigt sich ein Aspekt, der in allen anderen Bereichen, in denen Luxusgüter gehandelt werden, auch zum Tragen kommt: Was in der Kunst der Künstler ist, ist bei Uhren die Manufaktur, also der Hersteller, der einen erheblichen Einfluss auf den Preis hat.

Niedrigzinsen verstärken den Trend zu Uhreninvestments

Doch bevor wir im Detail auf die Faktoren eingehen, die darüber entscheiden, ob sich eine Uhr als Wertanalage eignet, gilt es zunächst einmal die Ausgangssituation zu betrachten: Die Zinsen sind seit geraumer Zeit auf einem dauerhaft niedrigen Niveau und es zeichnet sich keinerlei Signal ab, dass sich das in der nächsten Zeit ändern könnte.

Zudem hat die Corona-Pandemie für extreme Einbrüche auf den Aktienmärkten gesorgt. Betrachtet man beispielsweise den Aktienindex MSCI World, so ist dieser, inmitten der ersten Corona-Welle um mehr als 30% eingebrochen, um dann in rekordverdächtigem Tempo wieder nach oben zu schießen und mittlerweile zweistellig im Plus gegenüber dem Jahreseröffnungswert zu sein. Doch wie es weitergeht lässt sich nicht voraussagen: Ist die Erholung nachhaltig oder steht ein weiterer Einbruch bevor?

Klar ist für den Betrachter, dass die Werte volatil sind wie lange nicht mehr. Eine treibende Kraft für diese Schwankungen ist, neben der Corona-Pandemie an sich, dabei natürlich die wachsende Angst vor der steigenden Inflation. Diese könnte, durch die zusätzliche Geldmenge welche in die Märkte gepumpt worden ist, ausgelöst werden.

Aufgrund der drohenden Inflation flüchten viele in neue Anlageklassen um das Risiko zu minimieren, wie beispielsweise Bitcoin

Daher ist es nur verständlich, dass die Nachfrage nach sicheren Werten in diesen Zeiten massiv steigt. Das lässt sich sehr gut an der Entwicklung des Goldpreis ablesen, der den Aufwärtstrend der letzten Jahre fortsetzen konnte und dieses Jahr fast 30% im Plus steht. Auch der wieder entfachte Boom des Bitcoin, ist ein klares Zeichen dafür, dass private Anleger, aber auch institutionelle Investoren, auf der Suche nach Anlageklassen sind, die sich nicht in direkter Abhängigkeit von der Wirtschaft befinden.

Uhren im Portfolio: Die Mischung macht’s

Aus meiner Sicht gibt es tatsächlich sehr gute Gründe, sich eine oder mehrere Uhren als Wertanlage anzuschaffen. Wenn man kein absoluter Experte auf diesem Gebiet ist oder nicht mit überdurchschnittlich viel Glück gesegnet ist, dann ist eine durchschnittliche Rendite von 3-6% pro Jahr zu erwarten.

Der Vorteil dieser Anlageklasse liegt also weniger in der durchschnittlichen Rendite, die in Einzelfällen aber natürlich trotzdem beträchtlich sein kann, als in der Tatsache, dass der Wert der Uhr sich unabhängiger von Wirtschaftsschwankungen entwickelt, als beispielsweise der Aktienmarkt.

Genau wie Gold sehe ich persönlich Uhren als einen sinnvollen Bestandteil, der jedoch 10% Anteil am gesamten Portfolio nicht übersteigen sollte. 

Trotzdem ist es aus meiner Sicht nicht empfehlenswert, sich ein ganzes Portfolio nur auf Uhren aufzubauen. Die Risikobereitschaft ist natürlich immer individuell, als Daumenwert würde ich jedoch maximal 10% des gesamten Investmentportfolios, für Uhren als Wertanlage ansetzen. Denn natürlich ist auch der Kauf einer Investmentuhr, beziehungsweise deren Wertentwicklung, mit Risiken verbunden und Diversifikation ist ja bekanntermaßen der primäre Faktor, wenn es um Risikoabsicherung geht.

Uhreninvestment: Marke und Verfügbarkeit sind entscheidend

Das Beispiel der eingangs erwähnten Rolex Daytona, des Schauspielers und Hobby-Rennfahrers Paul Newman, bringt die beiden entscheidenden Faktoren, für eine Investmentuhr, sehr gut auf den Punkt. Das wichtigere der beiden Elemente, für die Wertentwicklung einer Uhr, ist ganz klar die Marke. Anforderungen die erfüllt sein müssen, damit die Marke ein wertsteigernder Faktor ist, sind die Historie, die Beständigkeit in der Vertriebs- und Markenstrategie sowie die Technik. Die Technik ist jedoch, verglichen mit den anderen beiden Stellschrauben, definitiv als untergeordnet zu betrachten.

Der entscheidende Faktor für den enormen Wertzuwachs vieler Rolex Daytona, hier eine moderne Variante in Platin, ist sicherlich in allererster Linie die Marke und die Historie und weniger die Technik.

Moderner Rolex Chronograph in Platin
Quelle: Horando.de

Auch für dieses Argument ist die Rolex Daytona ein gutes Beispiel, denn der Handaufzug der in den historischen Modellen verbaut wurde, hat aus der Uhr damals kein technisches Flaggschiff gemacht. Doch die Marke Rolex selber und die Beständigkeit in der Vertriebsstrategie, die immer auch das Konzept der künstlichen Verknappung beinhaltet, haben genau dieses damals technisch scheinbar mittelmäßige Modell, preislich in ungeahnte Sphären geführt. Eine moderne Rolex Daytona ist natürlich technisch und hinsichtlich der Verarbeitung ein absolutes Meisterwerk, doch alleine damit lassen sich die Preise natürlich trotzdem nicht begründen.

Künstliche Verknappung treibt den Wert einer Uhr

Der zweite Aspekt, der den Wert einer Uhr treibt, ist neben der Marke, die Verfügbarkeit der Uhr. Wie nicht anders zu erwarten, korreliert diese negativ mit dem Preis. Auch hier heben sich wieder die Traditionsmarken ab, die sehr genau darüber wachen, wie viele Exemplare eines bestimmten Modells pro Jahr in den Umlauf kommen. Um nicht dauerhaft das Beispiel Rolex zu bemühen, an dieser Stelle exemplarisch die Nautilus von Patek Philippe.

Die Nautilus von Patek Philippe, hier ein Stahlmodell, welches aufgrund der starken Limitation eine extreme Wertsteigerung erfahren hat

5711 mit blauem Zifferblatt
Quelle: Horando.de

Insbesondere die Stahlvariante hat in den letzten Jahren eine beachtliche Preisentwicklung hingelegt. Das Modell 5711 mit blauem Zifferblatt war beispielsweise Anfang 2016 noch für knapp über 20.000€ erhältlich. Aktuell muss man circa das dreifache hinlegen, wenn man eines der begehrten Modelle sein eigen nennen möchte. Dabei soll an dieser Stelle angemerkt sein, dass die Uhr aktuell circa 5.000€ unter dem Höchststand vom August 2019 gehandelt wird.

Die Wertentwicklung der Nautilus in den letzten Jahren ist ein hervorragendes Beispiel wie konsequent Patek Philippe die Strategie der Limitation verfolgt.

Uhr als Wertanlage am Beispiel der Nautilus

Ein entscheidender Faktor bei diesem Modell, ist definitiv die geringe Anzahl die jedes Jahr auf den Markt kommt. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt, doch man kann sich zumindest annähern. Insgesamt produziert Patek Philippe vermutlich jährlich lediglich knapp 20.000 Stahlmodelle. Davon dürfte jedoch nur ein vergleichsweise geringer Prozentsatz auf die Nautilus entfallen. Nehmen wir an, dass jedes Jahr weniger als 1.000 Exemplare des oben erwähnten Modells neu auf den Markt kommen – bei der weltweiten Käuferschaft ist es dann nur logisch, dass eine deutlich größere Nachfrage, im Vergleich zum Angebot, für steigende Preise sorgt.

Tendenziell wird es sicherlich auch für die Nautilus weiter nach oben gehen, eine solche Preisexplosion wie in der Vergangenheit erwarte ich persönlich jedoch nicht. Dazu ist das generelle Niveau für ein Stahlmodell zu hoch, schließlich muss auch die Relation zu den Schwestermodellen gewahrt werden, die über deutlich mehr Komplikationen und höherwertige Materialien verfügen.

Trenduhren als Investment

Der dritte Faktor den ich an dieser Stelle nicht verschweigen möchte, ist der Zeitgeist. Wie bei allen Luxusgegenständen hat dieser einen enormen Einfluss auf die Beliebtheit von Uhren und somit auch die Nachfrage und schlussendlich den Preis.

Waren Two-Tone Uhren, also Uhren aus Gold und Stahl, in den 80er Jahren der letzte Schrei, so wurde man in den darauffolgenden Jahrzehnten mit einem schiefen Blick gewürdigt, wenn man solch eine Bicolor-Uhr zur Schau trug. Doch seit circa Mitte letzten Jahres ist der Trend zurück und Two-Tone Uhren erleben auch wertmäßig wieder einen ungeahnten Aufschwung.

Dies fängt bereits auch bei einem vergleichsweise niedrigen Preissegment an. War eine vintage Two-Tone Cartier Santos (Referenznummer 2961) Anfang des Jahres beispielsweise für circa 1.800€ erhältlich, so bezahlt man aktuell fast 3.000€ für das gleiche Modell. Eine beeindruckende Entwicklung in so kurzer Zeit!

Doch wie es immer mit Trends ist, verschwinden diese oft genauso schnell wie sie gekommen sind. Daher würde ich nicht empfehlen auf solche kurzfristigen Trends zu setzen, sondern eher auf langfristige Entwicklungen. Wenn man schon auf einen Trend setzen möchte, sollte man zumindest darauf achten, dass man diesen mit einer Marke aufgreift, die grundsätzlich wertstabil ist.

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So sehe ich beispielsweise ein langfristig niedrigeres Risiko bei der eben erwähnten Vintage Santos, als bei einer Richard Mille. Aktuell gehört der französische Luxusuhrenhersteller  zu den weltweit gehyptesten Marken, doch ob das in 3 Jahren auch noch so sein wird, lässt sich heute beim besten Willen nicht voraussagen. Daher ist man immer gut beraten, im Zweifelsfall zu einer Marke mit Tradition zu greifen. Und Vintage Uhren sind generell natürlich auch empfehlenswert, da sich das Angebot an Uhren alleine schon aufgrund des Produktionsstopps natürlich begrenzt.

Die besten Investment-Uhrenmarken

Nach diesem kurzen Ausflug jetzt ein Blick zurück in die Kategorie Investmentuhren von Horando.de. Mit dem eben erarbeiteten Vorwissen, dürfte klar sein, warum die Auswahl der Marken in dieser Kategorie dann doch relativ begrenzt ist und warum die Dominanz von Rolex derart hoch ausfällt.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass alle Marken die in dieser Kategorie enthalten sind, definitiv Modelle mit Wertsteigerungspotential besitzen. Wenn man sich der Fragestellung der Marke, nach dem Grundsatz der Risikovermeidung nähert, geht meine Empfehlung aber ganz klar zu den absoluten Klassikern: Rolex, Omega, Patek Philippe und Audemars Piguet. A. Lange & Söhne könnte man aus meiner Sicht ebenfalls noch in diesen elitären Kreis mit aufnehmen, allerdings ist der Einstandspreis hier bei den wirklich vielversprechenden Modellen teilweise extrem hoch, was dann aus Investmentsicht das Klumpenrisiko, also die Allokation von einem prozentual hohen Anteil auf ein einziges Investment, verstärkt.

Ein zukünftiger Klassiker? Noch sind die Preise für die „Pepsi“ Tudor recht stabil, doch sollte dieses Modell eingestellt werden, könnte dies einen deutlichen Preisanstieg nach sich ziehen.

Pepsi Tudor als Investment
Quelle: Horando.de

Das soll jedoch keineswegs bedeuten, dass ich vom Kauf einer Panerai oder einer Tudor, zwei Marken die ebenfalls in dieser Kategorie bei Horando.de enthalten sind, abrate. Gerade ältere Modelle von Panerai die teil einer Limitierung waren, haben in der Wertentwicklung in den letzten Jahren so manchen Rolex-Klassiker abgehängt. Jedoch würde ich das Risiko über die gesamte Modellpalette bei einer Marke wie Rolex, einen wirklichen Fehlgriff zu tätigen, als geringer einschätzen.

Zudem ist bei sehr beliebten Modellen, wie zum Beispiel einer Audemars Piguet Royal Oak, die grundsätzliche Datenlage deutlich besser, was Modellhistorie und Kaufpreise im Zeitverlauf angeht, als bei eher exotischeren Exemplaren. Und eine höhere Transparenz im Markt kommt insbesondere Investment-Anfängern zugute.

Was gilt es beim Kauf einer Uhr als Investment zu beachten?

Unabhängig von der Modellauswahl, gibt es ein paar Aspekte, die die Chance auf ein erfolgreiches Investment deutlich erhöhen. An vorderster Front steht für mich hier die Auswahl des richtigen Händlers. An dieser Stelle gehe ich davon aus, dass man die Uhr nicht über einen Konzessionär erwirbt.

Gerade bei Modellen, die als sichere Anlage gelten, ist es nahezu ausgeschlossen diese zum Listenpreis zu erhalten. Natürlich kann man die Wartezeit bei Konzessionären deutlich verkürzen, wenn man auch eher unbeliebte Modelle kauft, allerdings sind diese dann auch nicht wertstabil und somit ist es am Ende im Regelfall ein Nullsummenspiel, mit einem deutlich höheren Aufwand und Investment, verglichen mit dem Kauf eines einzelnen Exemplars über den Graumarkt.

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Bei der Händlerauswahl sollte die Qualität und das Vertrauen an allererster Stelle stehen und das Risiko eines Fehlkaufs somit quasi ausgeschlossen sein. Hier lohnt es sich aus meiner Sicht nicht auf den letzten Cent zu achten, sondern im Zentrum sollte vor allem die Überzeugung stehen, die Uhr genau in dem beschriebenen Zustand, ohne versteckte Fallstricke zu erhalten. Das betrifft den Lieferumfang, den Zustand der Uhr, die durchgeführten Revisionen und natürlich auch die Lieferung selber. Ich persönlich würde hier empfehlen einen Händler auszuwählen, der seit mindestens 3 Jahren im Markt ist und bei dem somit echte Erfahrungsberichte auch über einen längeren Zeitraum existieren.

Ein Ladengeschäft, wie hier am Beispiel von Horando.de, ist sicherlich ein vertrauensbildender Faktor beim Uhrenkauf

Horando Showroom in Bamberg
Quelle: Horando.de

Zudem ist eine physische Anlaufstelle, zum Beispiel in Form eines Ladengeschäfts, generell sicher vorteilhaft. Das finde ich immer sympathischer und vertrauensbildend im Vergleich zu ausschließlich einer Webadresse. Alle diese Kriterien treffen auf den bereits zuvor erwähnten Händler Horando zu, sodass es von mir an dieser Stelle eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für das Unternehmen mit dem Showroom in Bamberg gibt.

Wertanalage Uhren: Echtheit , Zustand und Lieferumfang

Der ersten Punkt auf den ich persönlich achte, wenn ich mich für ein Modell entschieden habe und es um den konkreten Kauf geht, hängt eng mit der Händlerauswahl zusammen und ist die Echtheit. Gerade bei Rolex-Modellen gibt es ja einen florierenden Handel mit gefälschten Uhren oder sogenannten Frankenstein-Uhren, bei denen nur Teile der Uhr original sind. Dies gilt es beim Kauf natürlich absolut auszuschließen, da der Kauf einer gefälschten Uhr natürlich der absolute Super-Gau ist. Dies kann man aber wie erwähnt, durch die Auswahl des richtigen Händlers vermeiden.

Die beiden anderen Faktoren die einen erheblichen Einfluss auf den individuellen Wert einer Uhr haben, sind der Lieferumfang und der Zustand der Uhr. Beim Lieferumfang der Uhr gilt natürlich je mehr desto besser. Das Ideal ist logischerweise ein Full Set, bestehend aus Box und Papieren. Wenn die Uhr eine gute Historie hat und von einem Händler kommt der absolutes Vertrauen genießt, ist das aus meiner Sicht aber kein Muss. Schließlich wirkt sich ein Full Set natürlich auch auf den Einstandspreis aus.

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Der Zustand der Uhr ist natürlich ebenfalls zu beachten, wenn man vor dem Kauf einer Uhr als Wertanlage steht. In einer idealen Welt ist diese Uhr natürlich neuwertig und hat die Zeit seit der Fertigung in einem Tresor verbracht. Da dass nur in den wenigsten Fällen der Realität entspricht, sollte man eher den Augenmerk auf eine Uhr im sehr guten oder, falls nicht vermeidbar, im guten Zustand richten.

Auch hier spielt wieder der Händler eine entscheidende Rolle, den bei einem seriösen Händler kann man den Angaben, hinsichtlich dem Zustand und der Historie, natürlich deutlich höheres Vertrauen entgegenbringen, als gegenüber einem Händler, den man nur anhand einer Handelsplattform bewerten kann.

Investment-Uhr für Einsteiger bis 5.000€: Omega Speedmaster

Zu welcher Uhr würde ich also einem Einsteiger raten, der bislang noch keine Uhr als Wertanlage gekauft und ein Budget von circa 5.000€ zur Verfügung hat? Hier ist für mich die Omega Speedmaster eine vielleicht nicht überraschende, aber dennoch logische Empfehlung. Die Omega Speedmaster Professional Moonwatch (Referenz 311.30.42.30.01.005) wird beispielsweise auf Horando.de gerade für 4.690€ als ungetragenes Exemplar angeboten.

Eine wirklich schöne Uhr, die in keiner Sammlung fehlen sollte und noch dazu sehr wertbeständig: Die Omega Speedmaster

Omega Speedmaster als Wertanalage
Quelle: Horando.de

Wenn man sich vor Augen führt, dass die Speedmaster Anfang 2018 bei circa 3.300€ lag, ist das eine Steigerung von knapp über 40%. Natürlich ist nicht zu erwarten, dass die Uhr zukünftig in gleichem Maße steigt wie über die letzten drei Jahre, aber selbst auf einen 5 Jahreszeitraum betrachtet, ist das immer noch eine sehr ansehnliche Rendite.

Das Risiko einen Wertverlust zu erleiden, schätze ich bei dieser Uhr als extrem gering ein. Dies liegt natürlich an Omega selber, die eine sehr stringente Modellpolitik verfolgen und die Community rund um die Speedmaster hegen und pflegen und zum anderen an dem Modell, welches ein absoluter Klassiker und somit keinen Modeerscheinungen unterworfen ist.

Investment-Uhr für Fortgeschrittene bis 20.000€: Rolex GMT Master II (Batman)

Wenn der Geldbeutel für das Investmentpiece etwas größer ist, dann geht meine Empfehlung zu einer Rolex. Hier gibt es natürlich eine Vielzahl von Modellen, die in den letzten Jahren eine Wertsteigerung erfahren haben und selbst mit einer Datejust, hätte man rückblickend eine gute Rendite erwirtschaftet.

Für mich persönlich wäre die Datejust als Uhr jedoch zu gewöhnlich und wenn man überlegt, das man für ein Full Set einer neuen Datejust (zum Beispiel Referenz 126334) gut und gerne 11.000€ bezahlt, so lohnt es sich aus meiner Sicht hinsichtlich der verbauten Technik und der Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Uhren, weitere 5.000€ zu investieren und sich eine Rolex GMT Master II „Batman“ (Referenz 116710BLNR) zuzulegen.

Die Rolex „Batman“ (116710BLNR), ein eingestelltes Modell welches eine extreme Wertsteigerung erfahren hat.

Rolex GMT Master II altes Modell
Quelle: Horando.de

Diese Uhr wurde 2019 eingestellt und hat 2013 bei ihrer Einführung für Aufsehen gesorgt, das sie die erste Rolex mit zweifarbiger Keramik-Lünette war. Das Nachfolgermodell mit der Referenz 126710BLNR ist hinsichtlich der Technik sicherlich überlegen, aber wie wir schon bei der Paul Newman Daytona gesehen haben, ist dies nicht der entscheidende Faktor für die Preisbildung. So ist das Nachfolgemodell aktuell neu für circa 16.000€ verfügbar, der Vorgänger in gebrauchtem, sehr guten Zustand, ebenso.

Das aktuelle Modell der Rolex „Batman“ (126710BLNR), technisch sicherlich dem Vorgänger überlegen, von der Preisentwicklung jedoch noch vergleichsweise verhalten.

Investmentuhr Rolex Matman neues Modell
Quelle: Horando.de

Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Wertentwicklung der beiden Uhren in den letzten zwei Jahren quasi gegensätzlich war. Wurden bei Erscheinen der neuen „Batman“ Marktpreise von knapp 19.000€ gezahlt, so ist dieser Wert in den letzten eineinhalb Jahren um circa 3.000€ gesunken.

Das Vorgängermodell hat im Gegensatz dazu eine wahre Preisexplosion erlebt. Konnte man ein ungetragenes Modell im Januar 2018 noch für knapp unter 9.000€ erwerben, so hat sich dieser bis heute nahezu verdoppelt. Dabei gehe ich persönlich nicht davon aus, dass bereits das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Was man jedoch mit nahezu hundert prozentiger Sicherheit sagen kann: Signifikant sinken wird der Preis beider Uhren zukünftig nicht.

Bei dem aktuellen Modell der Rolex Milgauss sehe ich persönlich in den nächsten Jahren noch deutliches Wertsteigerungspotential

Milgauss Rolex mit Wertsteigerung
Quelle: Horando.de

Neben der „Batman“, gibt es sicherlich noch eine ganze Reihe weiterer Uhren im Rolex-Portfolio, die weiterhin erhebliches Wertsteigerungspotential aufweisen. Ich persönlich sehe beispielsweise noch Luft nach oben bei der Milgauss (116400GV). Zwar hat sich diese die letzten Jahre schon relativ gut entwickelt, doch wenn man sich Technik, Historie und Stückzahl anschaut, ist diese aus meiner Sicht noch deutlich unterbewertet im Vergleich zu den üblichen Verdächtigen.

Uhr als Wertanlage: Mein Fazit

Eine Uhr als Wertanalage zu betrachten, ist ein komplexes Thema wie dieser Artikel aufgezeigt hat und trotzdem haben wir nur die absolute Oberfläche dieses Thema gestreift. Wer eine Investition in diesem Bereich tätigen möchte, sollte sich zunächst sehr intensiv informieren, hierfür gibt es zahlreiche Artikel (z.B. hier) und Foreneinträge (z.B. hier) bei denen man sein Wissen vertiefen kann. Als Fazit lässt sich sicherlich sagen, dass das Risiko grundsätzlich höher ist als zum Beispiel bei einem Tagesgeldkonto, die erwartete Rendite, wenn man ein paar wichtige Punkte beachtet, allerdings auch. Zudem ist es durchaus sinnvoll, dem Gedanken der Diversifizierung folgend, in verschiedene Anlageklassen zu investieren.

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Um den optimalen Kompromiss zwischen Risikovermeidung und Rendite zu treffen, ist es sicherlich ratsam für Anfänger auf die sogenannten Blue Chips, also die Klassiker zu setzen. Dazu gehören vor allem die Marken Rolex, Patek Philippe, Audemars Piguet und Omega. Mit ein bisschen Recherchearbeit finden sich hier zahlreiche Modelle, die sich in den letzten Jahren gut entwickelt haben und dies aller Wahrscheinlichkeit nach auch weiterhin tun werden.

Auch die goldene Variante der Nautilus kann man sicherlich getrost als Investmentuhr betrachten. In der Nachfrage aktuell geringer als die Stahlvariante, trotzdem sicherlich ein sogenannter „Blue Chip“. 

Patek Pjhilippe Nautilus Chronograph
Quelle: Horando.de

Mindestens genauso wichtig, wie das richtige Modell vom richtigen Hersteller, ist der richtige Händler. Hier gilt es Vertrauen, Seriosität und persönliche Erfahrung über den letzten Euro zu stellen.

Nehmen wir mal an, eine Investment-Uhr kostet 10.000€, und man hat die Auswahl zwischen einem Händler dem man zu 100% vertraut und einen Händler zu dem man keine Informationen vorliegen hat, aber der die gleiche Uhr 300€ günstiger anbietet. Natürlich sind 300€ nicht zu vernachlässigen, aber für das Gefühl der absoluten Sicherheit, definitiv ein Preis, dem ich jedem empfehlen würde zu zahlen.

Und wenn man einen Investmentzeitraum von 10 Jahren zugrunde legt und einem durchschnittlichen Wertzuwachs pro Jahr von 3-5%, sind diese 300€ rückblickend sicherlich weniger wichtig.

Wertanalage Uhr: Der persönliche Geschmack zählt

Der für mich wichtigste Tipp ist allerdings, dass man den persönlichen Geschmack nicht außer Acht lassen sollte. Das schöne an einem Uhreninvestment ist ja, dass man sein Hobby, die Leidenschaft zu Uhren, mit einer rentablen Geldanlage verbinden kann.

Natürlich sollte man die Investment-Uhr pfleglich behandeln, doch ich persönlich würde ihr trotzdem ausreichend „Wristtime“, also Zeit am Handgelenk, geben. Denn was gibt es besseres als ein so feines Stück Uhrmacherkunst sein eigen zu nennen und dieses auch tragen zu können, ohne dabei einen Wertverlust zu verzeichnen?

Daher würde ich immer eine Uhr als Wertanalage auswählen, die mir persönlich auch gefällt. Dies ist der Grund warum ich beispielweise deutlich eher zu einer Milgauss greifen würde als zu einer Datejust, obwohl sich diese Uhren im exakt gleichen Preissegment befinden und die Datejust zumindest historisch noch besser als die Milgauss performt hat.

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